„Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ -Honoré de Balzac

Rocky kam über das Tierheim Berlin zu uns und wurde von seinem Vorbesitzer in einem katastrophalen Gesundheitszustand im hohen Alter von 13 Jahren ausgesetzt. Er war bereits taub, konnte nur noch schlecht sehen und auch seine alten Knochen machten ihm schwer zu schaffen. Bei uns im Tierheim angekommen blühte Rocky noch einmal richtig auf. Er liebte es mit den anderen Hunden auf der Hundewiese umher zu rennen und genoß die Spaziergänge mit unseren ehrenamtlichen Gassigängern.

Relativ schnell gab es einige Anfragen für den Hundesenior und nach einer längeren Vorbereitungsphase konnte er schließlich ausziehen. Doch leider wich die Freude schnell einer großen Ernüchterung. Denn Rocky zeigte eine hochgradige Demenz, die eine sichere Unterbringung in einer Wohnung kaum möglich machte. Er kam nicht zur Ruhe, versuchte zwanghaft Gegenstände zu fressen und war völlig überfordert mit der Gesamtsituation. Rocky musste also wieder zurück ins Tierheim und von da an ging es ihm von Tag zu Tag schlechter. Trotz medikamentöser Einstellung fand er keine Ruhe und zog sich durch sein endloses umherlaufen Wunden und Enzündungen an seinen Pfoten zu. Schließlich kam der Punkt, an dem wir einsehen mussten, dass wir Rocky nur noch helfen können, indem wir ihn gehen lassen.

Doch auch wenn die Trauer darüber, dass Rocky am Ende im Tierheim sterben musste groß ist, sind wir doch glücklich darüber, dass wir viele schöne Momente mit ihm erleben durften.