{"id":3450,"date":"2017-10-19T18:24:23","date_gmt":"2017-10-19T18:24:23","guid":{"rendered":"http:\/\/tierheimvelbert.de\/?p=3450"},"modified":"2017-11-05T19:00:56","modified_gmt":"2017-11-05T19:00:56","slug":"daisy-notfall","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/tierheimvelbert.de\/daisy-notfall","title":{"rendered":"Daisy"},"content":{"rendered":"

Ein gl\u00fcckliches Adieu von Daisy!<\/p>\n

<\/strong>Hallo! Ich bin’s, die Daisy. Ich m\u00f6chte Euch heute selbst schreiben, und bitte habt ein bisschen Nachsicht mit meiner Sekret\u00e4rin und ihren Versuchen, meine Empfindungen in Eure Menschensprache zu \u00fcbersetzen. Denn obwohl die Menschen so viele Worte haben – es l\u00e4sst sich doch nicht alles in ihnen ausdr\u00fccken. Manches liegt einfach jenseits aller Worte.<\/p>\n

Seht in meine Augen, in denen heute ein ganz besonderer Glanz ist, als ob sich die Sonne darin spiegelt, dann wisst Ihr, wie es in meinem Herzen aussieht. Meine Augen sagen Euch alles. Sie sprechen von der Vergangenheit, in der ich den Verlust meines Zuhauses verkraften musste; das ist lange her. Sie sprechen \u00fcber das Auf und Ab von Resignation und Hoffnung. Sie sprechen von Phasen des Gl\u00fccks, wenn meine Gassig\u00e4nger kamen, und von der gro\u00dfen, ach so schweren Herausforderung, die ‚Vertrauen‘ hei\u00dft.\u00a0 Vertrauen ist sicher eines der sch\u00f6nsten Gef\u00fchle auf der Welt: Du tust alles f\u00fcr mich. Du liebst mich, Du f\u00fchrst mich. Du l\u00e4sst mich nicht im Stich. Bei Dir finde ich Sicherheit und Orientierung. Ab und zu bekam ich schon eine Ahnung von diesem Gef\u00fchl; dann schmiegte ich mich an und wollte gestreichelt werden, und forderte meine Gassig\u00e4nger auch zum Spielen auf. Denn das ist nunmal so bei uns Hunden: Wir brauchen den Menschen. Eine uralte, wundersame Geschichte ist das mit den Hunden und den Menschen: Wenn wir die Br\u00fccke gefunden haben, \u00fcber die wir zueinanderfinden, dann verbinden sich unsere Herzen.<\/p>\n

Aber Liebe allein reicht nicht. Der Mensch muss unsere Seele verstehen, und so viele unterschiedliche, einmalige Menschenseelen es gibt, so viele unterschiedliche, einmalige Hundeseelen gibt es. Und wer mich ergr\u00fcnden will, der braucht Zeit und Geduld.<\/p>\n

Viele Besucher habe ich hier im Tierheim kommen und gehen sehen. Ich sp\u00fcrte, wenn rechts oder links von mir der Funke Liebe aufstrahlte zwischen Mensch und Tier, und wenn f\u00fcr einen von uns der gro\u00dfe, der einzigartige Tag kam, der ‚Nach Hause‘ hei\u00dft, und ein Zauber von Hoffnung auch uns andere umgab, bevor wir wieder in den Tierheimalltag zur\u00fccksinken.<\/p>\n

Und dann, auf einmal – eine Ver\u00e4nderung. Schon im Sp\u00e4tsommer kamen zwei Menschen zu mir. Sie kamen jeden Tag. Ich konnte es zuerst kaum glauben. Das musste doch etwas zu bedeuten haben! Wir lernten uns n\u00e4her kennen, und sie haben sich in genau der richtigen Weise mit mir befasst. Ich f\u00fchlte, dass sie sich viele Gedanken machten, und dass diese Gedanken mich mehr und mehr einschlossen. Wenn sie gingen, f\u00fchlte ich, sie w\u00fcrden wiederkommen; jedesmal nahmen sie einen kleinen Teil von mir mit, und ein Teil von ihnen blieb bei mir. Es war wie ein Band, das sich um uns schlang. Dieses Band war noch zart, und trotzdem so fest, als k\u00f6nnte es nicht mehr zerrei\u00dfen…<\/p>\n

Kann es wahr sein? Ist das Gl\u00fcck zu mir gekommen? Ja. Es ist geschehen. Alle T\u00fcren \u00f6ffneten sich. Und ich ging mit meinen beiden Menschen zu dem Ort, den unz\u00e4hlige Menschenworte als den sch\u00f6nsten der Welt preisen, und der auch f\u00fcr mich alles bedeutet und nun f\u00fcr mich Wahrheit geworden ist – ich bin zu Hause.\u00a0 \u00a0
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