Hallo liebes Tierheimteam,

am 2. September 2018 habe wir zwei schwierige Kandidaten zu uns geholt, Oskar (bei Ihnen hieß er Oleg) und Charlotte.
Bei unseren Besuchen im Tierheim konnten wir nur ahnen, wie die beiden aussehen, weil sie sich immer gut versteckt hielten.
Charlotte hockte die ganze Zeit unter einem Rollwagen aus Metall und Oskar lag auf der Heizung, sein Platz war zusätzlich verdeckt von einem roten Frotteehandtuch.
Ab und guckte nur seine Schnauze hervor.
Da uns aber die Fotos von der Website gut gefallen hatten und man uns sagte, dass sich die beiden sehr gut verstehen, fiel uns die Entscheidung leicht.

Nachdem sie bei uns Zuhause eine Woche unterm Bett gehockt hatten und nur zum Fressen rauskamen (wir habe ihnen am Anfang das Futter vors Bett gestellt), geht es mittlerweile gut voran.
Sie tauen langsam auf und haben sich ihre verschiedenen Lieblingsplätze erobert.
Charlotte leckt schon Leberpaste direkt vom Finger und das ist auch nicht mehr mit Fauchen und Kralleneinsatz verbunden.
Beide laufen ganz lässig durch die Räume und lieben das Laserpointerspiel.
Leider lassen sie sich noch nicht anfassen, aber das ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit.
Bei der Futterzubereitung scharwenzeln sie um uns rum und Oskar hat sogar schon kurz am Bein geschnupprt.
Sie sind beide noch schreckhaft, aber wir denken, dass wir auf einem gutem Weg sind.
Wir bedrängen sie nicht, sprechen viel mit ihnen und versuchen, sie zum Spielen zu animieren.

Vor den meisten Spielsachen wie Angeln und Mäusen haben sie noch Angst.
Sie suchen aber immer häufiger unsere Nähe und leisten uns beim fernsehen Gesellschaft.
Beide sitzen gerne auf der Fensterbank und gucken in den Garten.
Der Fernseher und Haushaltsgeräte wie Waschmaschine und Trockner stören nicht mehr,  nur vorm Staubsauger haben sie Angst.
Unters Bett verziehen sie sich auch nur noch selten, meistens liegen sie tagsüber auf meinem Nähtisch auf einer Wolldecke, wie das Foto auch zeigt.

Überhaupt sind wir sehr stolz auf unsere Fellnasen, da sie sogar Silvester überstanden haben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir hatten Angst gehabt, dass wir sie 2 Wochen danach nicht sehen, doch sogar während der Knallerei saßen sie am Fenster und schauten interessiert zu. Respekt!
Das war es erstmal von uns, wir werden weiter berichten!

Liebe Grüße


02. September 2018

Oleg und Charlotte gehörten zu einer größeren Gruppe von Katzen, die wir aus einem befreundeten Tierheim übernommen hatten.
Und innerhalb dieser Gruppe gehörten sie zu den ganz besonders schüchternen und ängstlichen Tieren.
Obwohl die beiden Grautiger mit den weißen Pfoten und dem weißen Latz so hübsch gezeichnet und anzusehen sind, versteckten sie sich in der Katzentube immer in den „hintersten Ecken“, wenn Zweibeiner im Raum waren.

Doch zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die sich ganz bewusst für scheue Tiere entscheiden, sie aus der belastenden Situation in einem Tierheim „befreien“,  ihnen ein neues Zuhause schenken und sie Schritt für Schritt dabei begleiten, Vertrauen zu fassen.
Menschen, die sich bewusst sind, dass es vermutlich ein längerer Weg werden wird, bis diese Tiere furchtlos und entspannt umherlaufen und sich streicheln lassen.

Dieses Glück ist nun auch Oleg und Charlotte zuteil geworden und – noch schöner! – sie dürfen gemeinsam in das Abenteuer „neues Leben“ starten und sich unterwegs gegenseitig Halt geben.

Liebe Charlotte, lieber Oleg, wir haben Euch nur ein wenig kennenlernen können.
Umso mehr freuen wir uns, dass Ihr zu einem Paar gezogen seid, das sich ganz liebevoll um Euch kümmern wird.
Und wisst ihr was:
Wenn Ihr dann mal ganz mutig geworden seid, dürft Ihr sogar draußen umherstreifen!
Schreibt uns doch mal, wie es Euch so geht – wir freuen uns immer über Post unserer ehemaligen vierbeinigen Gäste.